Zusammenarbeit der Hochschulen in der Oberrheinregion

Plenarsitzung vom 25. Juni 2007

Der Oberrheinrat,  in seiner Plenarsitzung am 25. Juni 2007 und auf Antrag der Kommission Kultur, Jugend, Ausbildung,

  1. unterstreicht seine Auffassung, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Hochschulen in der Oberrheinregion wichtige Beiträge für das Zusammenwachsen der Oberrheinregion sowie die Attraktivität der Oberrheinregion als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort leistet und befürwortet darum die Weiterentwicklung der Hochschulkooperationen unter Beteiligung sowohl der Universitäten als auch der Fachhochschulen in der Oberrheinregion,
  2. sieht in einer weiterentwickelten Hochschullandschaft eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung einer grenzüberschreitenden Metropolregion Oberrhein,
  3. unterstützt das Bemühen, dass die Hochschulen am Oberrhein ihre Schwerpunktbereiche verstärken und gerade in diesen Bereichen die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen am Oberrhein suchen,
  4. begrüßt die bisherigen Erfolge in der Zusammenarbeit der Universitäten im Rahmen der EUCOR und empfiehlt, diese als beispielgebend für die Zusammenarbeit der Hochschulen am Oberrhein insgesamt, etwa im Bereich gemeinsame Studiengänge, Anerkennung von Abschlüssen, Integrierung von Studieninhalten,virtuelle Übersicht über Studienangebote und  Studienkooperationen, zu betrachten,
  5. spricht sich dafür aus, die Zusammenarbeit der Hochschulen über die bisherigen Kooperationen, wie sie im Rahmen der EUCOR oder zum Beispiel zwischen Fachhochschule Nordwestschweiz, Berufsakademie Lörrach und Université de Haute Alsace bestehen, hinaus weiterzuentwickeln, in dem weitere Hochschulen und Universitäten an den bisherigen Formen der Zusammenarbeit institutionell beteiligt oder projektgebunden eingebunden werden oder die Hochschulen weitere Formen der Zusammenarbeit entwickeln,
  6. begrüßt die Bereitschaft weiterer Hochschulen der Oberrheinregion wie zum Beispiel der Universität Koblenz-Landau, Standort Landau, der Universität Mainz, Standort Germersheim, der Hochschule  Karlsruhe und der Fachhochschule  Kehl, in diesem Sinne an der Kooperation der Hochschulen mitzuwirken und sich an der Weiterentwicklung dieser Zusammenarbeit zu beteiligen,
  7. sieht in einer Analyse der Möglichkeiten und Bedingungen der Mobilität von Studierenden und Lehrpersonal eine wichtige Voraussetzung für eine Weiterentwicklung der Kooperationen, und unterstreicht seine Empfehlung, dass die Regionen am Oberrhein Möglichkeiten prüfen, um die Mobilität der Studierenden konkret zu unterstützen,
  8. bewertet die Entwicklung und Pflege persönlicher Netzwerke von Hochschullehrern und – mitarbeitern als eine wichtige Grundlage der Weiterentwicklung der Hochschulzusammenarbeit und spricht sich dafür aus, die Arbeit solcher Netzwerke durch die Regionen und Hochschulen zu unterstützen,
  9. ist der Auffassung,  dass die Oberrheinregion  mit Fachhochschule  und EURO-Institut Kehl einen Partner besitzt,  der diesen Aufgabenbereich  durch das Organisieren von Begegnungen und Weiterbildungsangebote im Bereich des grenzüberschreitenden Projektmanagements begleiten könnte,
  10. sieht die Möglichkeit, dass sich der Oberrhein zu einem Schwerpunkt der genzüberschreitenden und europaorientierten Verwaltungsforschung entwickelt, der auch die Sprachausbildung am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz in Germersheim und die Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer mit ein bezieht, und schlägt vor, dies als eine weitere Option der Hochschulzusammenarbeit am Oberrhein zu verfolgen,
  11. spricht sich dafür aus, mit Interesse die Entwicklung eines grenzüberschreitenden interregionalen Hochschulprogramms in der Großregion Saar-Lor-Lux zu verfolgen und die Entwicklung eines solchen             Programms auch für die Oberrheinregion zu prüfen,
  12. sieht die besonderen administrativen Belastungen der Hochschulen bei der Förderung gemeinsamer Forschungsvorhaben durch die Europäische Kommission und spricht sich dafür aus, eine Unterstützung der    Hochschulen, etwa durch Angebote des EURO-Instituts Kehl,  zu organisieren, um eine stärkere Beteiligung der Hochschulen an europäischen und grenzüberschreitenden Fördermaßnahmen zu erreichen,
  13. ist bereit, als Ergebnis der Beratungen der Kommission Kultur, Jugend,  Ausbildung konkrete Vorschläge der Hochschulen für eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit entgegenzunehmen, zu bündeln und der politischen Diskussion der gesamten Oberrheinregion zuzuleiten.

Der Oberrheinrat richtet diese Resolution an:

  • die Landesregierung Baden-Württemberg
  • die Landesegierung Rheinland-Pfalz
  • die Regierung der Französischen Republik
  • den Rektor der Akademie Straßburg
  • die Région Alsace
  • die Regierungen der Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Aargau, Solothurn und Jura.

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