Biomasse
Plenarsitzung vom 26. November 2007
Der Oberrheinrat - auf seiner Plenarsitzung vom 26. November 2007 und auf Vorschlag der Kommission „Landwirtschaft - Umwelt“
- stellt fest, dass für Bioenergiearten, d. h. Biogas, Biobrennstoffe und Biokraftstoffe, im Oberrheingebiet ein Entwicklungspotenzial gegeben ist,
- stellt fest, dass Projekte von Tragweite bereits existieren (industrielle Ölmühle in Donaueschingen; Station Biomassevergärung Pratteln) oder sich in der Entstehung befinden (Bioethanolanlage von Roquette in Beinheim),
- schätzt ein, dass die Entwicklungsperspektiven bei Biogas und Biobrennstoffen umso rentabler sind, je größer die Anlagen ausgelegt werden, und dass diese Energiearten allgemein zur Reduzierung der Treibhausgase beitragen,
- ist der Auffassung, dass die Möglichkeiten neuer Kulturen, die für Biobrennstoffe bestimmt sind, untersucht werden müssen (z. B. Chinaschilf),
- stellt fest, dass die Rentabilität dieser Energiearten steigt, wenn deren Erzeugung mit der Herstellung von Nebenprodukten einhergeht,
- schätzt jedoch ein, dass zwischen Bioenergiearten, deren wirtschaftliche Rentabilität Schwankungen unterworfen sein kann, und solchen, deren Entwicklung vom Umweltaspekt her neutral ist, unterschieden werden muss,
- weist auf die Auswirkungen des Klimawechsels hin, die bei bestimmten zur Biogasherstellung vorgesehenen Kulturen zu berücksichtigen sind,
- unterstreicht, dass beim Anbau Pflanzenarten zu bevorzugen sind, die keinen Aufwand erfordern und eine abwechselnde Fruchtfolge gestatten,
- stellt fest, dass es allerdings nicht möglich ist, den gesamten Energiebedarf nur mit Biomasse abzudecken,
- und dass bei den Nebenprodukten auf mögliche Nebenwirkungen in anderen Landwirtschaftsketten zu achten ist,
- unterstreicht die Notwendigkeit, die europäischen Richtlinien zu Biokraftstoffen zu berücksichtigen, aber auch zur Festlegung eines gemeinsamen Regelwerks, die Möglichkeiten der Nutzung von Biokraftstoffen betreffend, zu gelangen,
- schlägt vor, Biokraftstoffe zunächst kurzen Produktionsketten - beispielsweise dem Landwirtschaftssektor und der Lebensmittelindustrie - vorzubehalten, die somit eigenständig werden könnten, und ausgehend davon Bilanz im Hinblick auf die Entwicklung anderer Produktionsketten zu ziehen.
Der Oberrheinrat versendet vorliegende Resolution:
- nach Deutschland: an die Bundesregierung, das Land Baden-Württemberg und das Land Rheinland-Pfalz,
- in die Schweiz: an das Bundesumweltamt, an die Regierungen der Kantone Basel-Stadt, Basel-Land, Aargau, Solothurn und Jura,
- nach Frankreich: an die französische Regierung,
- an die Oberrheinkonferenz.